Die Injektion von Medikamenten ins Auge (IVOM) dient unter anderem zur Therapie der altersbedingten feuchten Makuladegeneration. Das Verfahren wird in unserer Praxis seit vielen Jahren durchgeführt.
IVOM ist die Abkürzung für intravitreale operative Medikamentengabe. Sie kommt bei verschiedenen Augenleiden zum Einsatz. Bei der IVOM, die unter operativen Bedingungen durchgeführt wird, werden mit einer Spritze Medikamente direkt in den Glaskörper des Auges eingebracht. Am häufigsten kommt die IVOM bei der altersbedingten feuchten Makuladegeneration AMD zum Einsatz. Die AMD ist eine der häufigsten Augenerkrankungen bei älteren Menschen. In Deutschland leiden etwa 4,5 Mio. Patienten an AMD. Auch in unserer Praxis in Mainz registrieren wir bedingt durch den demographischen Wandel einen Anstieg der Patientenzahlen mit AMD.
Die AMD ist eine chronische Augenerkrankung und bedarf einer regelmäßigen Behandlung und Kontrolle. Wir behandeln die AMD in unserer Praxis in Mainz mit IVOM. Dabei wird ein Wachstumshemmer ins Auge gespritzt. Das Medikament zielt darauf, den bei Patienten mit AMD überaktiven Wachstumsfaktor Vascular Endothelial Growth Factor, abgekürzt VEGF, zu blockieren. Denn durch die Hyperaktivität des VEGF kommt es zu einem ungehemmten Gefäßwachstum. Die Blutgefäße wachsen unter die Netzhaut und sind zudem krankhaft verändert. Dadurch sammeln sich Blut und Flüssigkeit unter der Netzhaut. Das kann auch an der Stelle des schärfsten Sehens der Fall sein. Um den Wachstumsfaktor nachhaltig zu blockieren, können mehrere Injektionen notwendig sein. Ziel ist es, vorhandene Ödeme in ihrem Wachstum zu stoppen und auszutrocknen. Die AMD ist nicht heilbar, doch ihr Verlauf kann verzögert und in einigen Fällen das Sehvermögen sogar verbessert werden.
Kommen wir im Rahmen der ausgenärztlichen Diagnostik zu dem Schluss, dass eine IVOM für Sie die geeignete Therapieform bei AMD ist, vereinbaren Sie mit uns einen OP Termin. Wir können die IVOM in unseren Praxisräumen Mainz unter OP-Bedingungen ambulant durchführen. Das heißt, in der Regel können Sie nach der Behandlung wieder nach Hause. In einem ausführlichen Vorgespräch klären wir alle Ihre Fragen rund um die Behandlung und erörtern mit Ihnen, wie Sie sich gut auf den Eingriff vorbereiten können. Auch Risiken kommen dabei zur Sprache, denn der VEGF Hemmer kann Nebenwirkungen haben. Zudem können durch die IVOM bestimmte Risiken entstehen. Wir verfügen in unserer Praxis über langjährige Erfahrung in der Behandlung von AMD und anderen Augenleiden, die mit IVOM behandelt werden können. In der Regel sind die Nebenwirkungen gering und überschaubar. Zudem treffen wir eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen, um die Infektionsgefahr effektiv zu kontrollieren. Dazu gehört zum Beispiel die Anwendung von Augentropfen, um ggf. vorhandene Keime oder leichte Entzündungen vor dem Eingriff zu kurieren.
Planen Sie etwa einen halben Tag für die Behandlung ein. Vor der IVOM weiten wir Ihre Pupillen mit Augentropfen. Sie sind danach licht- und blendempfindlicher, weshalb wir Ihnen das Tragen einer Sonnenbrille oder eines Huts empfehlen. Lassen Sie sich unbedingt zur Behandlung fahren, denn die Teilnahme am Straßenverkehr ist danach erst mal nicht möglich. Im Vorbereitungsraum desinfizieren wir das Auge und die umliegende Haut. Dann wird ihr Gesicht abgedeckt. Im Anschluss daran werden betäubende Augentropfen aufgebracht sowie eine keimabtötende Flüssigkeit. Während der Behandlung unterdrücken wir den Lidreflex mit einer Sperre. Das Medikament wird dann mit einer feinen Nadel durch die Lederhaut in den Augapfel eingebracht. Dabei werden sehr kleine Mengen von 0,1 bis 0,05 ml injiziert. Sie spüren nur ein leichtes Druckgefühl. Zur Kontrolle des Behandlungsergebnisses werden im Anschluss ein paar Untersuchungen durchgeführt. Unter anderem wird der Augenhintergrund mit Funduskopie beleuchtet und der Augeninnendruck geprüft. Nach dem Eingriff versorgen wir sie mit antibiotischen Augentropfen. Wenn keine Komplikationen auftreten, kommen Sie zur Kontrolle nach ein bis vier Tagen erneut in unserer Praxis.
Wichtig für Patienten mit AMD: Sie haben eine fortschreitende, nicht heilbare Augenkrankheit. Die IVOM kann den Verlauf nur bremsen, aber nicht rückgängig machen. Die regelmäßige Kontrolle beim Augenarzt ist wichtig, damit Ihr Sehvermögen sich nicht weiter verschlechtert.