Grüner Star / Glaukom

Allein in Deutschland leiden rund 500.000 Menschen am Grünen Star (Glaukom). Tückisch an der Erkrankung: Sie verläuft oft schmerzfrei und unbemerkt, kann aber den Sehnerv nachhaltig schädigen. Wird die Krankheit nicht rechtzeitig behandelt, kann sie zur Verschlechterung des Sehens bis hin zur Erblindung führen.

Glaukom / Grüner Star: Was ist ein Glaukom?

Ein Glaukom, auch Grüner Star genannt, ist der Überbegriff für eine Reihe von Augenerkrankungen, die letztlich in einer irreversiblen Schädigung des Sehnerven münden. Am häufigsten ist die Krankheit die Folge eines erhöhten Augeninnendrucks. Der Augeninnendruck entsteht im vorderen Bereich des Auges, wo sich flüssigkeitsgefüllte Kammern zwischen Hornhaut und Linse befinden. Die Flüssigkeit, das sogenannte Kammerwasser, wird vom Auge vom sogenannten Ziliarkörper gebildet. Sie fließt von der hinteren in die vordere Augenkammer und von dort über feine Kanälchen, das sogenannte Trabekelmaschenwerk wieder heraus. Durch diesen Kreislauf wird im Inneren des Auges ein konstanter Druck aufrechterhalten. Außerdem liefert das Kammerwasser wichtige Nährstoffe für die Versorgung von Hornhaut, Regenbogenhaut und Linse.

Wenn das Kammerwasser nicht richtig abfließen kann, staut es sich auf und sorgt für einen erhöhten Druck im Augeninneren. Dieser Druck belastet auch den Sehnerv und kann zum Absterben von Nervenfasern führen. Bei manchen Patienten ist selbst der normale Druck im Auge schon zu hoch für den Sehnerv. Vermutlich ist bei diesen Menschen durch einen niedrigen Blutdruck der Sehnerv nicht richtig durchblutet und dadurch schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, wodurch er anfälliger für Belastungen wird.

Die Schäden am Sehnerv nimmt der Betroffene in Form von blinden Stellen im Gesichtsfeld wahr, beginnend meist neben der Stelle des schärfsten Sehens, der Makula und bis in die Peripherie hinein. Da das zentrale Sehen lange erhalten bleibt, bemerken Betroffene die blinden Stellen erst relativ spät.

Glaukom / Grüner Star: Unterschiedliche Formen des Glaukoms

Es gibt unterschiedliche Formen von Glaukomen, die auch unterschiedlich behandelt werden. Am häufigsten ist das primäre Offenwinkelglaukom. Es wird auch Weitwinkelglaukom genannt. Dabei kommt es durch altersbedingte, degenerative Veränderungen zu einem Abflusshindernis im Bereich des Kammerwinkels, wo das Kammerwasser abfließt. Es schreitet über mehrere Jahre hinweg langsam voran.

Bei einem sekundären Offenwinkelglaukom wird das Abflusshindernis nicht durch normale Alterungsprozesse, sondern durch zugrundeliegende Augenerkrankungen hervorgerufen. Es kommt durch Entzündungen, Verletzungen, Tumoren, stattgefundene Gefäßverschlüsse, einen Diabetes mellitus oder bestimmte Medikamente (wie Cortison) zu einer Abflusshemmung des Kammerwassers, wodurch der Augeninnendruck teilweise sehr stark ansteigt.

Bei einem Normaldruckglaukom liegt das typische Bild von Glaukom-bedingten Schäden vor, ohne dass der Augeninnendruck erhöht ist. Man geht von einem Missverhältnis zwischen Augeninnendruck und Durchblutung des Sehnervs aus, eventuell verstärkt durch eine erhöhte Druckempfindlichkeit des Sehnervs.

Ein Glaukom kann auch angeboren sein, wenn es während der Embryonalentwicklung zu Fehlbildungen im Bereich des Abflusskanals kommt. Die Kinder fallen durch große Augäpfel, eine trübe Hornhaut oder Lichtscheu auf.

Bei einem Engwinkelglaukom werden die Abflusskanälchen im betroffenen Auge sichtbar und teils vollständig verlegt. Das kann ganz plötzlich passieren und ist ein augenärztlicher Notfall, weil die Betroffenen innerhalb von wenigen Stunden ihr Sehvermögen verlieren können. Man nennt das einen Glaukomanfall – er äußert sich durch starke Augen- und Kopfschmerzen und verschwommene Sicht bis zum Visusverlust, oft mit Übelkeit und Erbrechen einhergehend.

Glaukom / Grüner Star: Diagnostik

Glaukom Diagnostik - Augenärzte Mainz

Da ein Glaukom (Grüner Star) vom Patienten selbst meist relativ spät erkannt wird, werden regelmäßige augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen empfohlen. Zur Basisdiagnostik zählen die Augeninnendruckmessung sowie die Beurteilung des Sehnervs mit der Spaltlampe. Mit der Spaltlampe lassen sich auch die Augenkammern und ihre Abflüsse beurteilen. Bei auffälligen Befunden gehört eine Gesichtsfelduntersuchung (Perimetrie), bei der gemessen werden kann, ob bereits Gesichtsfeldausfälle aufgetreten sind, zu den weiteren Untersuchungen. Mit modernen computergestützten Geräten kann auch der Verlauf der Ausfälle über mehrere Jahre hinweg verfolgt werden.

Außerdem sollte eine  genaue Untersuchung des Sehnerven erfolgen. Eine genaue dreidimensionale Untersuchung des Sehnerven lässt sich mittels spezieller Bildgebung durchführen, bei der die Netzhaut und der Sehnervenkopf mit einem Laser abgetastet werden.

Dazu gehören die optische Kohärenztomografie (OCT) und die Papillentomografie (HRT). So lassen sich bereits entstandene Schäden genau vermessen und verlaufskontrollieren, bevor diese zu messbaren Gesichtsfeldausfällen geführt haben.

Glaukom / Grüner Star: Therapie

Die einzig wirksame Therapie des Glaukoms ist die Senkung des Augeninnendrucks. Oft lässt sich das über mehrere Jahre hinweg mit Medikamenten erreichen, die in Form von Augentropfen verabreicht werden. Es können mehrere Wirkstoffe kombiniert werden. Die Tropfen sind heute meist sehr gut verträglich. Sie müssen normalerweise lebenslang eingenommen werden.

Bei manchen Patienten kommt es trotz der konsequenten Anwendung von augeninnendrucksenkenden Augentropfen zu einem Fortschreiten der Schäden am Sehnerv mit zunehmenden Gesichtsfeldausfällen.
Dann kommt eine operative Therapie infrage. Es existieren je nach Art des Grünen Stars und Ausprägung der Sehnervenschädigung unterschiedliche Operationsmethoden.

Eine immer häufiger angewendete Option ist die SLT – die Selektive Laser Trabekuloplastik. Dabei werden die Abflusskanäle für das Kammerwasser mit kurzen Laserimpulsen bestrahlt.

Dadurch wird eine Öffnung des Abflusssystems und Verbesserung des Kammerwasserabflusses erreicht, sodass schon nach kurzer Zeit der Augeninnendruck sinkt. Das Interessante an dieser Behandlung ist, dass sie ambulant in der Praxis durchgeführt werden kann und wiederholbar ist.

Bei fortgeschrittenem Glaukomschaden ist allerdings eine Operation unter ambulanten bzw. stationären Bedingungen erforderlich.

Eine Option ist die mikrochirurgische Implantation eines sogenannten Mikrostents. Der bekannteste ist der iStent, das derzeit kleinste Implantat in der Humanmedizin. Es wird in die Abflusskanälchen des Auges eingesetzt, um eine stabile Öffnung zu erhalten und einen ungehinderten und physiologischen Abfluss des Kammerwassers zu ermöglichen.

Daneben können noch eine Reihe anderer Operationsverfahren zum Einsatz kommen. Welche Methode infrage kommt, ist mit jedem Glaukompatienten individuell zu besprechen.

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