Abschalten tut gut – auch den Augen: Augenarzt in Mainz informiert zu trockenen Augen
Wussten Sie schon? Etwa 80 Prozent der Menschen, die länger als drei Stunden pro Tag am Bildschirm sitzen, leiden unter Beschwerden. Darauf weist der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. hin. Die Hälfte der Betroffenen zeigt dabei Probleme mit den Augen, die sich häufig in trockenen Augen und verschwommener Sicht äußern. Zudem kann es zu Kopfschmerzen und verfrühtem Ermüden am Abend kommen. Die Folge von zu langer Bildschirmarbeit können außerdem Konzentrationsschwächen und eine erhöhte Fehlerquote sein. Mittlerweile hat sich für dieses Beschwerdebild sogar eine Bezeichnung etabliert: Augenärzte sprechen vom „Office Eye Syndrome“ oder vom „Gamer Eye“, was mit ersthaften Erkrankungen der Augenoberfläche verbunden sein kann. „Umso wichtiger ist die Vorbeugung“, betont Dr. med. Thomas Kauffmann, der gemeinsam mit Dr. med. Jutta Kauffmann und Dr. med. Stefan Breitkopf eine augenärztliche Gemeinschaftspaxis in Mainz leitet.
Trockene Augen: Tipps für die Gestaltung des Bildschirmarbeitsplatzes
Dr. med. Kauffmann versucht deshalb seine Patienten, die mit entsprechenden Symptomen seine Praxis aufsuchen, für Verhaltensweisen zu sensibilisieren, die für Entspannung der Augen am Bildschirm sorgen können. Um visuellen Einschränkungen durch zu viel Zeit am PC entgegenzuwirken, lässt sich nämlich ein Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch für die Augen gestalten. Folgende konkrete Tipps gibt der Augenarzt seinen Patientinnen und Patienten an die Hand:
- Der Monitor sollte möglichst ein Flachbildschirm und kein Röhrenbildschirm sein. Kann nicht auf den Röhrenbildschirm verzichtet werden, sollte dieser eine möglichst hohe Bildwiederholungsfrequenz aufweisen, um die Bildqualität zu erhöhen.
- Einfluss auf die Augengesundheit am Schreibtisch hat zudem der Bürostuhl. Geeignet sind Modelle, die den ganzen Körper stützen, in der Höhe verstellbar sind und sich drehen lassen. Der Abstand zwischen Auge und Bildschirm sollte zwischen 50 und 80 Zentimetern liegen.
- Entscheidend ist auch die Position des Monitors. Er sollte quer zu einer Fensterfläche und zur Deckenbeleuchtung, außerdem nicht zu hoch stehen.
- Die Beleuchtung sollte indirekt geschalten sein, um störende Reflexionen und Spiegelungen auf der Bildschirmoberfläche zu vermeiden. Denn Spiegelungen können die Augen zusätzlich anstrengen.
Entscheidend ist nach Einschätzung von Augenarzt Dr. Kauffmann und seinem Team vor allem die exakt angepasste Sehhilfe – ganz gleich, ob es sich dabei um Kontaktlinsen oder eine Brille handelt. Eine auf die individuellen visuellen Voraussetzungen angepasste Sehhilfe kann den Augen die Arbeit erleichtern. Ist die Akkommodationsfähigkeit der Augen eingeschränkt ist es wichtig, dass die Werte der Gläser exakt auf die Arbeit am Bildschirm und die dazu erforderlichen Sehdistanzen abgestimmt sind.
Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte seinen Augen eine Pause gönnen
Falls notwendig, können auch spezielle Arbeitsplatzbrillen zum Einsatz kommen, die auf die Entfernungen am Bildschirmarbeitsplatz abgestimmt sind. Auch entspiegelte Gläser tragen zur Entlastung der Augen bei. Dr. med. Thomas Kauffmann: „Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte sich und seinen Augen Pausen gönnen. Bei Problemen wie trockenen Augen ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen. Trockene Augen lassen sich heute mit modernen therapeutischen Verfahren wie der Eye Light Therapie oder künstlichen Tränen gut behandeln.“
Wie ernst mittlerweile auch die Arbeitgeber die Problematik der Augenbelastung durch Bildschirmarbeit nehmen, zeigen veränderte Richtlinien: So hat der Ausschuss „Arbeitsmedizin“ der Verwaltungsberufsgenossenschaft in Zusammenarbeit mit Augenärzten Sicherheitsregeln für die Ergonomie am Bildschirmarbeitsplatz sowie Richtlinien zur Vorsorgeuntersuchung von Beschäftigten an Bildschirmarbeitsplätzen erlassen, in Ergänzung zur Bildschirmarbeitsverordnung. Darin gibt es auch Vorgaben zur idealen Beleuchtung in Büros mit Monitoren und der geeigneten Beleuchtungsstärke. Nackte Leuchtstoffröhren sind dabei ebenso zu vermeiden wie bunte. Auch die Umgebungsgestaltung hat Auswirkungen auf die Augengesundheit am Arbeitsplatz. Möglichst geringe Kontraste sind dabei ideal. Ein gesunder Arbeitsplatz ist ein Arbeitsplatz ohne Reflexionen auf dem Bildschirm. Denn diesen weichen wir unbewusst aus, was zu Verspannungen und Kopfschmerzen bis hin zu Haltungsschäden führen kann. Diese Wirkung kann auch durch Reflexe von kontrastreicher Kleidung entstehen.